Epitaphien

Als Epitaph (altgriechisch ἐπιτάφιον ‚zum Grab gehörend') bezeichnet man eine Grabinschrift oder eine Gedenktafel für einen Verstorbenen. Die Nürnberger Epitaphien bilden dabei eine spezifische Gattung, die in der Art und Weise, vor allem aber in diesem Umfang nirgendwo anders zu finden ist.

Dank der ununterbrochenen Kontinuität der Belegung über 500 Jahre besitzen die Nürnberger Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus ein nahezu geschlossenes Ensemble aus tausenden Epitaphien. Jedes einzelne davon ist ein Kunstwerk für sich und in Summe gesehen ergeben die Nürnberger Epitaphien einen Kunstschatz von unermesslichem Wert.

Waren es einst Wappen, Hauszeichen oder Handwerksgeräte die die Epitaphien zierten und derart Auskunft über das Leben ihrer „Besitzer“ gaben so haben sich inhaltliche Auffassung und Design über die Jahrhunderte hinweg maßgebend gewandelt

Die Werkstätte Haydn beschreitet in Sachen Epitaphienkunst neue Wege und repräsentiert durch freiere, zeitgemäßere Formen die gegenwärtige Auseinandersetzung mit dem Thema Erinnerungskultur. Nicht zuletzt deshalb werden Nürnberger Epitaphien wieder zunehmend von den Menschen als Alternative wahrgenommen, da in Zeiten von Schnellebig- und Beliebigkeit, fortschreitender Anonymisierung und schwindendem Wertebewusstsein sowie der Verdrängung und Abstrahierung des Themas Tod, die Suche nach Sinn, Inhalt und Nachhaltigkeit zusehend an Bedeutung gewinnt.