Zeitgemäße Werke
Epitaph für den „Bleistiftpionier“ Friedrich Staedtler (St. Rochusfriedhof N 181)
Im Zuge eines Firmenjubiläums des Bleistiftherstellers „Staedtler“ wurde des Grab des „Bleistiftpioniers“ Friedrich Staedtler wieder in Stand gesetzt und die Gestaltung eines neuen Epitaphs in Auftrag gegeben. Dieses Epitaph zielt einerseits ganz klar auf die Profession des Verstorbenen und seine Erfindung ab, ist gleichzeitig aber auch eine Metapher für die Vergänglichkeit („abgespitzter“ Bleistift) und die Spuren (Späne) die jeder Mensch hinterlässt.
Die Vielzahl an Spänen steht symbolhaft für die Schaffenskraft Friedrich Staedtlers, die 12 Einzelteile aus denen sich der gesamte Spitzabfall zusammensetzt, deuten gleichzeitig auf die 6 Stammhalter und deren Nachfahren hin.
Im Epitaph für Friedrich Staedtler findet die Jahrhunderte alte Tradition der Epitaphienkunst beispielhaft ihren Ausdruck in zeitgemäßer Form.
Die Herkulessäulen und die Reise ins Jenseits (St. Johannis II – 42 / 42 a)
Das Epitaph „Gsell“ bezieht sich auf Dante Alighieris Inferno und dem Glauben in der Antike, dass mit der Durchfahrt bei Gibraltar, die durch die beiden „Herkulessäulen“ (Felsen) markiert wird, die Reise ins Jenseits beginnt. Das Boot steht für diese Reise und fährt mit gebähten Segeln aus der irdischen Welt hinaus.
Signé mit Feder (St. Johannis II - A 119)
Fast poetisch mutet dieses Epitaph an, dass durch die Unterschrift des Verstorbenen und einer Feder, die einst von einem Besuch des Vaters mit seiner Tochter beim Falkner stammt, stark individualisiert ist. Es gibt auch einen Hinweis auf die große Leidenschaft des Verstorbenen: Das Verfassen von Gedichten.
Durch seine Reduziertheit bleibt auf dem Epitaph viel Platz für die wenigen vorhandenen Motive und verleiht diesen dadurch enorme Ausdruckskraft. Ein weiteres, gelungenes Beispiel für zeitgemäßes Design einer Jahrhunderte alten Tradition.