Seit über 500 Jahren leisten Nürnberger Epitaphien einen wesentlichen Beitrag zur Trauerarbeit

Die kirchlichen Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus in Nürnberg besitzen kulturhistorischen
Wert von internationalem Rang. Dieser Ruf gründet vor allem auf der großen Zahl von
künstlerisch - wertvollen Epitaphien aus Messing und Bronze, die sich auf überwiegend liegenden Sandsteinquadern erhalten haben. Die Nürnberger Epitaphienkunst resultiert demnach aus einem Beschluss des Nürnberger Stadtregiments, der für diese Friedhöfe bei ihrer Entstehung (bzw. Erweiterung) im Jahre 1518 strenge Regeln aufstellte, deren zufolge auf den mit Sandsteinblöcken bedeckten Gräbern als einziger Schmuck Epitaphien aus Messing oder Bronze gestattet waren.

Da stets Künstler mit der Gestaltung von Epitaphien betraut wurden ist hier ein Konzentrat an kreativer Schaffenskraft sämtlicher Epochen auf imposante Weise dokumentiert.
Durch ihre individuelle Gestaltung („sprechende Grabmale“) haben diese Epitaphien auch eine bedeutende Funktion als „Chronisten“ der Nürnberger Stadtgeschichte.

Da die Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus bis heute als Begräbnisstätten dienen, hat sich auch der Bedarf an künstlerischen Epitaphien bis in die Gegenwart aufrecht erhalten.

So repräsentieren sie auch weiterhin Ideenreichtum und gestalterische Höhe in zeitgemäßer Form und garantieren somit die Fortführung einer einzigartigen und Jahrhunderte alten Tradition.